Freitag, 01. Juni 2018

Als wir heute morgen auf dem Weg in den Frühstücksraum waren, sahen wir schon die Menge, die sich vor unserer „Praxis“ eingefunden hat. Da wird an unserem letzten Tag bei Soltec in Antananarivo viel Arbeit auf uns zukommen. Daher stärkten wir uns noch schnell mit Vanillepudding und frischem O-Saft und machten uns direkt ans Werk.

Gestern hatten wir den Lehrern vorgeschlagen, dass sich doch morgens zum Glockenläuten alle Schüler im Innenhof zum gemeinsamen Zähneputzen versammeln sollten. Und das wurde auch getan. Da standen nun 220 Schüler inklusive „Wartezimmerpatienten“ und warteten auf unsere Anweisungen. Alle, die noch keine Zahnbürste hatten, bekamen eine. Dann wurde die Paste verteilt und wir versuchten strikt 3 Minuten Putzzeit einzuhalten. Ehrlichgesagt klappte das bei den wenigsten. Aber wir sind zufrieden, wenn wenigstens ein paar von den Schülern unsere Tipps umsetzen werden!

Danach ging es im Akkordtempo los, wir wurden ja schon sehnsüchtig erwartet. Da wir definitiv absehen konnten, dass wir nicht alle Patienten behandeln können, die schon warteten, mussten wir Zettel mit Nummern verteilen. Bis zu 50 Patienten konnten wir sicher behandeln. Die Patienten ohne Zettel werden wahrscheinlich umsonst warten. Viele fingen an, wie wild mit unseren Übersetzern zu diskutieren. Es war unglaublich, wie viele Menschen an diesem Morgen gekommen waren! Und noch viel schwieriger war es natürlich zu entscheiden, wer behandelt wird und wer nicht. Letzten Endes kamen Spiegel, Spritze und Zange noch bis spät in den Feierabend an 75 Patienten zum Einsatz.
Als wir anschließend unsere Taschen für die Fahrt am nächsten Tag vorbereiteten, standen immer noch eine Hand voll Patienten vor der Tür und hofften, dass wir sie doch noch behandeln. Aber es musste ein Schlussstrich gezogen werden. Wie waren einfach auch k.o.. Der Tag wird uns eindrucksvoll in Erinnerung bleiben!